Arbeitsorganisation bei der Polizei und ihre Wirkungen auf (Un)Sicherheit im öffentlichen Raum

Ausführliche Fassung – gekürzter Artikel erschienen bei der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik, Zeitpolitisches Magazin Nr. 36 Juli 2020 (ISSN 2196-0356, hier zum Download).

„Wir stehen ein für die Sicherheit der Menschen und leisten Hilfe rund um die Uhr.“1Bayerisches Staatsministerium des Innern, Leitbild der Bayer. Polizei – Handlungs- und Orientierungsrahmen für die Zukunft, https://www.polizei.bayern.de/wir/leitbild/index.html/3249, abgerufen am 01.03.2020

Dieses Zitat aus dem Leitbild der Bayerischen Polizei gilt unzweifelhaft für alle Polizeibehörden – sie gewährleisten die Sicherheit in einer Gesellschaft und zwar rund um die Uhr. Zwar ist die Arbeit 24/7224/7 steht für 24 Stunden, 7 Tage der Woche, also hier die Bereitstellung von Arbeitsleistung an jedem Tag zu jeder Zeit. kein Alleinstellungsmerkmal der Polizeiarbeit, denn etwa jeder sechste Erwerbstätige in Deutschland arbeitet im Schichtdienst (Radtke 2020), doch ist sie kennzeichnend für die Arbeit der Polizei. Um also die Arbeits(zeit)organisation der Polizei und deren Auswirkungen auf die Sicherheit im öffentlichen Raum zu verstehen, muss man auch verstehen, welche Auswirkungen der Schichtdienst, der erforderlich ist, um die ständige Verfügbarkeit der Polizei zu gewährleisten,  auf Menschen hat. Denn auch wenn manche Arbeitszeitgestalter bei den Polizeien dies nicht zu berücksichtigen scheinen: auch Polizeibeamt*innen sind Menschen und entsprechend hat die Gestaltung des Schichtdienstes einen wesentlichen Einfluss auf deren Leistungs- und Handlungsfähigkeit und somit unmittelbar auch auf die (Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum.

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The Subtle Art of Not Giving a F*ck

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A Counterintuitive Approach to Living a Good Life: Wie der Titel schon andeutet, will sich Manson mit seinem Buch von den üblichen Lebensratgebern abheben. Denn die betonen in der Regel, was man alles erreichen könnte oder sollte – höher, schneller, weiter (siehe bspw. Game Changers). Die Kehrseite ist aber, dass einem dabei ganz deutlich vor Augen geführt wird, was man bislang nicht geschafft hat. Man hat dies und das eben nicht erreicht, ist nicht außergewöhnlich. Und die üblichen (amerikanischen?) Lebensratgeber zielen alle darauf ab, dass man endlich außergewöhnlich sein und alle Ziele erreichen kann.

Manson zeigt in seinem Buch einen anderen Weg zum persönlichen Erfolg auf. Das Buch ist übrigens auch auf Deutsch verfügbar („Die subtile Kunst des darauf Scheißensbei Amazon anschauen), aber speziell bei diesem Buch dürfe es fast unmöglich sein, den „Geist“ des Buches richtig ins Deutsche zu transportieren. Während „to give a fuck“ im englischen vieldeutig ist und der Autor den Ausdruck entsprechend kreativ einsetzt, wird alleine das in der deutschen Sprache schwierig. Mal schauen, ob es mir gelungen ist.

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#Instacops – privater Instagram Account als Polizist*in?

Kommentar eines Wissenschaftlers und Polizisten.
Erschienen am 24.05.2020 in Deutsche Polizei, 06/20., S. 20 ff

Bei meinen Vorträgen über die Generation Z geht es zum Teil auch um private Accounts von Polizeibeamt*innen in den Sozialen Medien, wenn sie dort als „Cop“ erkennbar sind. Der Umgang mit diesen sogenannten #instacops ist je nach Behörde und Bundesland durchaus sehr unterschiedlich. So werden bei manchen Polizeien Fotos mit Uniform in einem privaten Account disziplinarrechtlich geprüft, da dieses Foto vermeintlich während der Dienstzeit entstanden sein muss.

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Gibt es DIE Generation Z? Generationen vs. Sinus-Milieus.

Gibt es denn eigentlich „DIE“ Generation Z? Eine gute Frage, vor allem, wenn man sich einmal mit den Sinus-Milieus befasst hat. Das Sinus-Institut (Sinus Markt- und Sozialforschung GmbH) hat sich seit über 40 Jahren darauf spezialisiert, die Gesellschaft vielschichtig zu analysieren. Und eines wird bei dieser Analyse deutlich, auch die Lebenswelt der Jugendlichen ist (wie eigentlich zu erwarten) sehr ausdifferenziert.

Die Sinus-Milieus

Die Forscher des Sinus-Instituts befragen verschieden Zielgruppen in sogenannten Lebenswelt-Explorationen unter anderem im Hinblick auf deren Werte, Einstellungen, Lebensziele und Lebensstil sowie den sozialen Hintergründen. Diese Daten werden analysiert und dabei können verschiedene Cluster gebildet werden. Diese Gruppen von Gleichgesinnten werden als Milieus bezeichnet. Um ein breiteres Bild zu bekommen, werden zudem quantitative Daten anhand eines standardisierten Fragebogens erhoben. Auf diese Weise wird versucht, ein möglichst realitätsnahes Bild der soziokulturellen Vielfalt in der untersuchten Population, z.B. den Jugendlichen in Deutschland, zu erlangen. Dabei kann das Institut aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit in diesem Bereich auf einen historischen Datenschatz zurückgreifen und so auch Veränderungen deutlich machen (Längsschnittuntersuchungen). Einen kurzen aber sehr informativen Einblick in die deutschen Milieus gibt das folgende kurze Video.

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